Katharinenkirche

Pfr. Tittelbach-Helmrich
Katharinenkirche

Die Kirche gehörte einst zu einer Burganlage. Im Chor erhielten sich Bauteile aus dem 15. Jahrhundert. über dem Triumphbogen hängt ein spätgotisches Kruzifix. Nach einem Brand 1588 erfolgte der Neubau des Kirchenschiffes. Die beiden unteren Emporen stammen aus der Zeit um 1600. Für die obere Empore erhöhte man im 18. Jahrhundert den Raum. Die „Bibel in Bildern“ von Julius Schnorr von Carolsfeld lieferte die Vorlagen für die Emporenmalerei aus dem 19. Jahrhundert. Die steinerne Kanzel ist ein Werk der Renaissance. Sie trägt Reliefs der Evangelisten und der Dreifaltigkeit. Beim Schalldeckel handelt es sich um eine barocke Arbeit, wie auch das üppig dekorierte Lesepult und der Orgelprospekt.



Adressdaten


  • An der Kirche 8
    99834 Gerstungen

Beschreibung


Der ansässige Adel nutzte einst die Kirche als Grablege, wovon noch heute zahlreiche Grabsteine zeugen. Aus vorreformatorischer Zeit stammen die Grabplatten der Burgherren Heinrich und Caspar von Boyneburg. Nachreformatorisch ist die Grabplatte der Emilia Leonhardt am übergang zwischen Chor und Langhaus von 1588. An der Südwand erinnern Grabplatten aus dem 17. Jahrhundert an die aus Magdeburg stammende Familie von Guericke.

Als Grablege ist die Kirche ein Ort des Totengedenkens. Im Zentrum steht Christus, der den Tod überwunden hat. Auf ihn richten sich alle Hoffnungen der Sterblichen. In vorreformatorischer Zeit dienten die Hinterbliebenen mit Seelenmessen, Opfergaben und Gebeten den Verstorbenen. Diese sogenannte „Werkgerechtigkeit“ lehnte Martin Luther ab: Erlösung erfolge nicht aus frommen Taten heraus, sondern aus der Gnade Gottes und dem Glauben an Jesus Christus. So bedrückend die Begegnung mit dem Thema Tod ist, so tröstlich ist das Versprechen von der Auferstehung, das die christliche Religion den Gläubigen mit auf den Weg gibt.

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