25.04.2020
Corona - kurz und knapp - 27. April

Ein Wort zum Tage von Pfarrerin Dorothee Köckert

Wir erleben das schöne Frühjahr:                                                                                                               die üppige Blüte der Obstbäume, die Gerüche im Frühjahr, das vielfältige Vogelgezwitzscher, das wohltuende Grün, die immerwährende Sonne, die Wärme … Und das alles in diesen Zeiten! Wie sagte eine Freundin: und das alles umsonst!                                                                                                                          

Und sonst: alles, was wir unmittelbar zum Leben brauchen, das bekommen wir und vieles mehr. Es ist da und wir brauchen uns darum eigentlich keine Sorgen zu machen. Und was haben die Mitmenschen gehamstert, als die Unsicherheiten sich abzeichneten …                                                                           

Und dennoch: wir haben das Empfinden von Mangel. Mangel an dem, was wir nicht kaufen oder hamstern können: Nähe, körperliche Nähe zu geliebten Menschen. Viele spüren Mangel an Sicherheiten um die Existenz: Angst und Sorge um den Arbeitsplatz, um den notwendigen Verdienst. Es mangelt uns an Sicherheiten und Vorstellungen, wie es weitergehen wird, wie sich unser Leben gestalten kann.                                                                                                                                                                Experten sagen: wir werden sehr lange mit dem Virus leben müssen. Sie sagen: Die Fürsorge, die wir einander geben sollten, ist – Abstand zu einander halten! Wie schwer das fällt auf die Dauer!

Am Sonntag feiern wir den 2.Sonntag nach Ostern mit dem lateinischen Namen „Miserikordias Domini“ – die Barmherzigkeit des Herrn oder auch genannt: der Sonntag des „Guten Hirten“, so benannt nach dem Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte“. Der erste Vers lautet: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.                      Menschen zu allen Zeiten in allen ihren Lebenslagen haben diesen Psalm zu unserem Gott gebetet und gefleht. Mit ihrem Vertrauen, dass Gott als unser Guter Hirte mit seiner Barmherzigkeit für uns spürbar ist – und so auch in unseren Zeiten, in denen wir diese Art von Mangel empfinden und mit den Worten des Psalm 23 beklagen können.

Dorothee Köckert – Schönau, Kälberfeld

 

Andacht 3 D.Köckert