01.04.2020
Corona - kurz und knapp - 7. April

Ein Wort zum Tage von Anett Hunstock und  Kirchenmusikerin Anette Stawenow,  

Wir haben gerade 2 Strophen aus dem Lied gehört, (Sie finden die 2 Strophen unten in der ersten Audiodatei)

„Holz auf Jesu Schulter“, EG 97 gehört

 

Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu.

Und der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du?

 

Herr, ich zweifle nicht, aber ich bin doch ratlos.

Ich fühle mich gerade so ohnmächtig.

Ich verstehe nicht, was da jetzt passiert.

Ich verstehe nicht das „Warum?“ und auch nicht das „Wozu?“

Ich verstehe auch nicht die leichtfertigen Antworten auf diese Fragen.

Und ich verstehe gerade deine Wege nicht.

 

Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehen.

Ich frage mich: Wie lange halten wir das noch aus:

Ohne Händeschütteln.

Ohne Umarmung.

Ohne Gemeinschaft untereinander: in den Familien, mit unseren Freunden und Kollegen,

ohne die Gemeinschaft bei den Gottesdiensten,

in den Gemeindekreisen, in den Chören, ohne Feste und Feiern.

 

Ich frage mich: Wie lange geht das gut, mit all den Einschränkungen?

Wie lange geht das gut, friedlich miteinander zu leben, besonders auch in den Orten, in denen es bereits Erkrankte gibt?

Und ich frage mich: Wie sollen wir das so lange aushalten?

Und  - wie lange sollen wir das noch aushalten?

Ich frage mich: Wo ist die Unbeschwertheit auch meines Gebetes hin und die Leichtigkeit meines Gesanges?

 

Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehen.

Ich werfe meinem Gott jetzt in dieser Passionszeit dieses Kyrie vor die Füße, verängstigt und schwach und betrübt.

Aber - ich sage es im Gebet auch dankbar und liebend und voller Vertrauen – Kyrie eleison. Herr, erbarme dich.

Denn ich weiß, er ist da, auch im Leid dieser Tage und Wochen und Monate.

Ich weiß, er ist in meinem „Warum?“

Er ist in meinem „Wozu?“

Ich weiß, er ist in der Kraft all derer, die jetzt Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen – vor allem für die Schwächsten in unserer Welt. Er ist bei denen, die alles geben, damit wir diese Zeit gut überstehen.

Ich weiß, dass er unser Kreuz trägt und dass er schwer daran trägt.

Ich weiß, dass es schwer ist, was wir ihm aufbürden:

all unsere Angst,

unsere Unsicherheit,

all die Kranken und Verstorbenen,

unsere Fragen und auch unser nicht Verstehen und unser Zweifeln.

Kyrie eleison. Sieh, wohin wir gehen.

Ich werfe unserem Gott das hin und ich weiß, er hört unser Gebet.

 

Annett Hunstock, Ruhla

Annette Stawenow, Eisenach

(Auf der dritten Audiodatei finden Sie noch die Strophen 2 und 4 und 6)

Zur Kreuzwegstation des heutigen Tages aus der Georgenkirche kommen Sie über den Button unten "nächster Artikel"

 

Holz auf Jesu Schulter 1+5

Andacht Hunstock. mp3

Holz auf Jesu Schulter 2-4+6