04.12.2020
Lichtblick Advent - 4. Dezember - Barbaratag

Ein Wort zum Tage von Pfarrer André Krauß

Der vierte Dezember ist der Tag der Heiligen Barbara. Auch wenn evangelischen Christen das Brauchtum der Gedenktage der Heiligen eher abhandengekommen ist, so besteht zum Gedenktag der Barbara ein schöner alter Brauch:

An diesem Tag schneidet man Zweige frühblühender Bäume ab und holt sie ins Haus. Die ins Wasser gestellten Zweige sollen dann pünktlich zu Weihnachten aufblühen. Ich finde, das ist ein schöner Brauch im Advent, den ich auch in diesem Jahr selbst einmal ausprobieren werde. Das Ins-Haus-Holen der Zweige ist ein starkes Zeichen. Es ist ein Zeichen der Hoffnung gegen alle Hoffnungslosigkeit. Es ist ein Vertrauen in die Kraft des Lebens.

Wenn man jetzt die Natur betrachtet, dann stellt man fest, dass die Bäume und Zweige wie tot aussehen. Sie sehen grau und abgestorben aus. Es ist kein Lebenszeichen zu sehen. Und doch sitzt unter dieser kalten grauen Rinde das Leben verborgen. In den kleinen zusammengezogenen Knospen versteckt sich bereits der Frühling und der Sommer des nächsten Jahres.

Dort, wo wir nur Trostlosigkeit und Tod sehen, da ist Leben. Da, wo wir nichts mehr erwarten, wollen Blätter und Blüten mit neuer Energie sprießen.

Das bedeutet Advent.

Advent meint, sich auf die eigenen Wurzeln zurückzuziehen, um neue Lebensenergie zu sammeln. Es heißt, sich vom Außen in das Innere zu kehren, um zur richtigen Zeit wieder aufblühen zu können.

Advent heißt warten, dass die Kraft des Lebens zu uns kommt.

Vielleicht probieren Sie diesen Brauch in diesem Jahr ebenfalls einmal aus und Sie erleben wie hartnäckig das Leben sein kann.

Ich wünsche Ihnen beim Ausprobieren ein wundervolles Erlebnis.

Ihr Pfarrer André Krauß aus Berka/Werra.

Musik: Popkantor Matthias Weber, Heringen/Werra.

Bildrechte: Colourbox.de

KK Andacht 4. Dez 2020


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