10.04.2020
Corona - kurz und knapp - 16. April

Ein Wort zum Tage von Pfarrerin Dorothee Köckert

Wir befinden uns mittendrin in der „Corona“-Krise und müssen schon so lange stillhalten!  Die Folgen und langfristigen Auswirkungen werden bereits unüberschaubar: in der Art unserer zwischenmenschlichen Begegnungen und in den unglaublichen Sorgen um die finanziellen Verluste.                                                                          

 

Wie soll das nur werden? Dass sich alles zum Guten wendet, können wir uns

gerade nicht vorstellen. Die Medizin beschreibt als Krise das tobende Fieber in der sensibelsten Krankheitsphase. Bei einem glücklichen Verlauf ist dann die die endgültige Abwehr der Krankheit eingeläutet. Wie lange wird unsere Zeit der Krise noch andauern?  Kann es für uns in diesem Jahr wirklich Ostern werden? Werde ich irgendetwas spüren an Hoffnung, Freude, eine Wendung zum Besseren, einen Neuanfang?                                                                                             

 

Erinnern wir uns an die Erzählungen von den Ostertagen in der Bibel:                                                       

 

Diese Tage in Jerusalem waren die Krisenzeit damals. Der Höhepunkt war die Kreuzigung von Jesus Christus. Ausgerechnet  er starb den grausamen Tod. Er war die Hoffnung für so viele: für die Armen, die Kranken, die Sünder, die Aufgegebenen, die Rechtlosen. Dann erfahren wir nach dem Ostermorgen von vielen Begegnungen von Jesus als Auferstandenen  mit den Frauen am Grab, mit den Beiden auf ihrem Weg nach Emmaus, mit den Jüngern am See und später in Galiläa. – Es waren viele kleine Begegnungen nötig, tröstende Worte, heilsame Gesten und Ermutigungen, bis es in den Herzen der Menschen ankam: Jesus lebt! Gott hat ihn auferweckt von der Endgültigkeit des Todes, des Unbeweglichen, Starren. Wie der Fieberkampf eine Zeit lang bis zur Gesundung anhält, braucht die Botschaft von der Auferstehung und der Wendung auch eine Zeit und Gelegenheit, um in den Herzen und im Glauben anzukommen.                                                   

 

Darum geht Jesus den Ratlosen, Resignierten und Hoffnungslosen nach. – So ist er auch heute  als Lebender auf unseren Wegen mit unterwegs. Er scheint zu wissen, dass auch wir Zeit brauchen, um vom Zweifel zur Hoffnung, von der Resignation zur guten Idee, von der Trauer zur Freude zu kommen!

 

Tatsache ist: Ostern ist Jesus Christus auferstanden!

 

Das heißt für uns: Das Unbewegliche, Starre, Bedrohliche und Hoffnungslose unserer Tage kann überwunden werden – mit guten Ideen, mit Hoffnung und Zuversicht im Herzen, mit unserem Miteinander.

 

Möge Gott uns den Osterglauben in unserer Krise in unsere Herzen schenken!

 

Dorothee Köckert – für Schönau und Kälberfeld

 

Andacht 2 D. Köckert