28.04.2020
Corona - kurz und knapp - 2. Mai

Ein Wort zum Tage von Pfarrerin Gesine Staemmler

Die frommen Israeliten waren weggeführt worden aus ihrem Land ins ferne Babylon. Alles, was ihnen heilig war und am Herzen lag, war verloren. Der Tempel, das Zuhause, die Freiheit. Sie leben in der Fremde, voller Sorgen, was dieser Tag, die kommenden Wochen nun bringen werden. Müde und matt sind sie geworden, kraftlos.

Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft (Jesaja 40, 31)  

Endlich ist da einer, der Mut zuspricht. Mancher kennt diese alten Worte vielleicht.

Diesem HEERN kann man alles zutrauen, von ihm alles erwarten. Dieser Gott gibt den müde Gewordenen neue Stärke und Kraft, nach vorn zu blicken, zu laufen und dabei nicht matt zu werden. Dieser Gott hat seinen Sohn aus der Finsternis des Todes in das Leben geführt.  Aus ist es mit dem Lebensgefühl, mit gebrochenen Flügeln da zu hocken und nicht wegzukommen. Das Gegenteil: Aufschwingen ist angesagt. Menschen können neu den Absprung wagen, von einer unsichtbaren Kraft getragen. Hebt eure Augen in die Höhe. Schaut weg von dem, was euch bedrängt – und hin zu IHM, der nicht müde wird noch matt.

Die Worte des Propheten beleuchten die Bedrängnisse und wagen einen anderen Blick. Sie reden das Elend nicht weg, sie schauen nur anders. Und sie erzählen von der neuen Kraft derer, die auf den Herrn harren. Bedrängnisse brauchen vor allem das: Geduld und einen anderen Blick. Aus beidem wird Hoffnung. Hoffnung ist immer; wir sehen sie nur nicht immer. Dann muss einer kommen und sagen: Gott gibt den Müden Kraft, auch Ihnen.                                    

Dann können wir einstimmen und mitsingen oder mitbeten: Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret, der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet, der dich erhält, wie es dir selber gefällt. Hast du nicht dieses verspüret? (EG 317, 2)

 

Gesine Staemmler, Fanrroda.

Andacht G. Steammler