21.04.2020
Corona - kurz und knapp - 24. April

Ein Wort zum Tage von Vikarin Friedericke von Bibra

In den vergangenen Wochen hat mich ein bestimmtes Lied besonders begleitet, dessen Text ich gerne mit euch teilen möchte. Geschrieben hat es Phil Wickham, ins Deutsche wurde es von Arne Kopfermann übersetzt.

Vers 1
Zu tief der Abgrund, der uns einst trennte,
zu hoch der Gipfel, der vor mir lag.
Voller Verzweiflung sah ich zum Himmel,
sprach deinen Namen in die Nacht.
Und in das Dunkel kam deine Güte,
zerriss die Schatten tief in mir.
Die Nacht bezwungen, der Sieg errungen:
Jesus, meine Hoffnung, lebt.

Vers 2
So unvorstellbar ist deine Gnade,
so unbegreiflich ist deine Gunst.
Der Herr der Zeiten verließ den Himmel,
nahm auf sich meine Scham und Schuld.
Das Kreuz bezeugt es: mir ist vergeben.
Der König selbst nennt mich sein Kind.
Er ist mein Retter und ich gehör ihm.
Jesus, meine Hoffnung, lebt.

Vers 3
Dann kam der Morgen so wie verheißen:
Dein toter Körper ist neu erwacht.
Mit lauter Stimme hast du verkündet:
Kein Grab hat nun Anspruch mehr auf mich.
Jesus, dein Sieg bleibt ewiglich.


Chorus
Halleluja, preist den, der mir Freiheit gab.
Halleluja, er besiegte Tod und Grab.
Alle Ketten sind gesprengt
von dem Gott, der Rettung bringt.
Jesus, meine Hoffnung, lebt.

Ja, Jesus, meine Hoffnung, lebt.

Das Lied beginnt mit Abgrund, Trennung und Verzweiflung. Es endet mit Halleluja und Hoffnung. Es wurde zwar erst vor zwei Jahren geschrieben, hat aber dennoch eine Ähnlichkeit mit uralten Texten. Auch in den Psalmen finden wir immer wieder den Beter in der Situation des Schattens, des Dunkels, der Todesangst wieder. Das hat seinen Platz bei Gott. Bei ihm darf ich mir Luft machen von dem, was mich bedrückt. Dafür bedarf ich keiner anderen Sprache als sonst. Gott versteht mich. Er ist da.

„Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt“ – so heißt es in einem anderen Liedtext. Und das ist es, was wir auch in manchen Psalmen und dem eingangs gelesenen Liedtext erspüren können:

Verheißen und nicht geglaubt kam doch der Morgen, an dem das Grab leer war. Und es ist seitdem leer. Wir sind eingeladen, es nicht nur zu glauben als das, was an Jesus geschehen ist, sondern Gott lässt uns selbst daran teilhaben. In der Taufe dürfen wir Karfreitag und Ostern eigens erfahren, um in neuem Leben zu wandeln, weil Jesus, unsere Hoffnung lebt.

Vikarin Friederike von Bibra, Creuzburg.

 

Andacht FvB