21.04.2020
Corona - kurz und knapp - 25. April

Ein Wort zum Tage von Pfarrerin Kathrin Stötzner

Nuliegen die Osterfeiertage hinter uns. Für viele diesmal anders als sonst. Doch auch, wenn es Gottesdienste nur im Radio, Fernsehen oder Internet gab, gefeiert haben wir es dennoch: Ostern – die Auferstehung Jesu, Gottes Sieg des Lebens über den Tod. Ein Geschehen, das den Horizont sprengt und neue Dimensionen öffnet. Darum wird Ostern im Kirchenjahr auch nicht nur an zwei Tagegefeiert. 7 Wochen lang geht die Osterzeit – von Ostern bis Pfingsten. 

Auf ganz verschiedene Weise erzählt die Bibel vom Ostergeschehen. Eine Geschichte mag ich besonders. Im Johannesevangelium wird erzählt, wie der auferstandene Jesus seinen Freunden begegnet – doch einer fehlt: Thomas. Und Thomas kann nicht glauben, was ihm seine Freunde berichten. Der gekreuzigte Jesus lebt? Unmöglich. Thomas kann es nicht glauben – und damit geht es ihm wie vielen von uns. Froh bin ich, daß Jesus ihn nicht zurückweist mit seinen Zweifeln. Im Gegenteil. Als Jesus seinen Freunden erneut begegnet, nimmt er die Hand von Thomas und legt sie auf seine Kreuzigungswunden. In dem Moment der Berührung wird das Vertrauen größer als der Zweifel und Thomas antwortet: „Mein Herr und mein Gott.“ 

Eine Geschichte, die unsere Zweifel ernst nimmt und dennoch einlädt zum Glauben an den Gott,der alle Grenzen überwindet. Ich wünsche uns, daß auch wir solche Ostermomente wie Thomas erleben. Momente, in denen wir berührt werden von Gottes lebenschaffender Kraft. Damit unser Vertrauen größer wird als der Zweifel. Damit wir gestärkt werden für jeden Tag, für unsere Aufgaben und für die Menschen, die uns heute brauchen.

Pfarrerin Kathrin Stötzner aus Eisenach.

Andacht Stötzner 3