07.05.2020
Corona - kurz und knapp - Sonntag Kantate - 10. Mai

Wort und Gesang zum Tage von Pfarrer Arne Tittelbach-Helmrich und den Kantorinnen Ricarda Kappauf und Anna Fuchs-Mertens

Kommt man in diesen Wochen an der Katharinenkirche in Gerstungen vorbei, so kann man mitunter Orgelklänge von drinnen hören. Mehrmals wöchentlich übt Kantorin Frau Gisela Hofmann aus Marksuhl Chörale, aber auch Orgelwerke von Johann Sebastian Bach und Dietrich Buxtehude. Damit hält sich die Kirchenmusikerin musikalisch fit für kommende Dienste und Proben. Die finden derzeit nicht statt. Manchmal setze ich mich in die dazu geöffnete Kirche. Ich höre zu oder singe mit. Ich merke: mir fehlt die Musik in diesen Wochen, das Musizieren in den Chören mit der Gemeinschaft, ob in unserem Posaunenchor oder im Kirchenchor.

An der Küchentafel hängen noch unsere Karten der ausgefallenen Sinfoniekonzerte mit der Thüringer Philharmonie. Die Sinfonie Nr. 5 und Nr. 3 von Ludwig van Beethoven hätte ich mit meiner Frau so gern gehört oder Bachs Johannespassion an Palmarum mit dem Bachchor Eisenach in der Georgenkirche.

Singen und Musik gehören zum christlichen Leben. Manche Gewissheiten des Glaubens lassen sich leichter singen als sagen. Dazu gehören für mich die Wortes des Liedes „So nimm denn meine Hände“. Darin heißt es: „Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht.“ (EG 376).

Die Kirchenmusik ist eine Frucht, die der christliche Glaube hervorgebracht hat, und an der sich auch Nichtgläubige erfreuen. Der Buntheit an Menschen entspricht die kirchenmusikalische Vielfalt. Der Sonntag Kantate fordert zum musikalischen Loben auf.

Im Psalm 150 lese ich:

 

Lobet Gott in seinem Heiligtum,

lobet ihn in der Feste seiner Macht!

Lobet ihn für seine Taten,

lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!

Lobet ihn mit Posaunen,

lobet ihn mit Psalter und Harfen!

Lobet ihn mit Pauken und Reigen,

lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!

Lobet ihn mit hellen Zimbeln,

lobet ihn mit klingenden Zimbeln!

Alles, was Odem hat, lobe den HERRN!

Martin Luther hat den Gesang im Gottesdienst der ganzen Gemeinde zurückgegeben. Dazu erfand er das evangelische Kirchenlied. Luther liebte die Musik, „weil sie eine Gabe Gottes und nicht der Menschen ist, weil sie die Seele fröhlich macht, weil sie den Teufel vertreibt, weil sie unschuldige Freude macht. Dabei vergehen Zorn, Begierden, Hochmut.“ Ja, Lieder prägen Menschen tiefer als Worte.

Arne Tittelbach Helmrich (Gerstungen). 

Wie lieblich ist der Maien - gesungen und gespielt von Kantorin Ricarda Kappauf und Anna-Fuchs-Mertens (Nordregion)

Andacht Tittelbach mit Maienlied