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Ein Wort zum Tage von Superintendent Ralf- Peter Fuchs

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Wenn ich malen könnte und sollte den Advent malen, dann würde ich ihn so malen, wie auf diesem Bild.

Eine Frau sitzt am Fenster. Sie erwartet etwas. Sie hofft auf etwas. Man sieht es ihren Augen an. Sie weiß, dass noch etwas aussteht.  

Im Fenster stehen zwei Kerzen. Früher hat man manchmal Kerzen ins Fenster gestellt, damit der Geliebte weiß, dass er kommen kann, dass er kommen soll. 

„Siehe, dein König kommt zu dir“ steht als biblische Verheißung über dem Advent. Er kommt. Aber wir wissen nicht wann und wie.

Wird er kommen und in unser Herz einziehen, wie es manche Lieder besingen?  Wird er uns in einem Hilfsbedürftigen begegnen, wie es manche Texte nahelegen. Wird er mit kosmischen Zeichen kommen, wie es vorausgesagt ist?  Oder kommt er – wie so oft schon – anders als erwartet. 

Die Frau am Fenster ist hellwach. Und wenn ihr König kommt, dann wird sie fliegen können. Die Flügel sind schon da, aber davon weiß sie vielleicht noch gar nichts.

Es ist nicht egal, wonach wir Ausschau halten. Es ist nicht egal, ob wir jeden Tag nur auf die neusten Corona-Zahlen schauen oder nur auf das sehen, was uns alles in diesem Jahr fehlen wird.

Das, was wir erwarten, hat auch seinen Anteil daran, was wir sind und was wir werden. Das, wonach wir Ausschau halten, färbt unsere Seele – macht sie hell oder dunkel.

Wir möchten Sie in den kommenden Wochen der Adventszeit einladen mit uns auf das zu schauen, was uns auch in diesen ungewohnten Zeiten stärken kann, Hoffnung wecken kann, tragen kann und uns zum Zeichen SEINES Kommens werden kann.  

Lichtblick Advent – Siehe, dein König kommt zu dir.

Superintendent Ralf-Peter Fuchs (Eisenach)